Der Bremach und ich sind und bleiben Freunde

So, nun melde ich mich auch mal zu Wort und berichte über meine erste Woche Island im SOMMER. Ja Island kann auch bunt und sonnig sein.

Simon ist gerade auf einer drei stündigen Whale Watching Tour (www.salkawhalewatching.is). Ich lasse mir die sicherlich spannende Schiffsfahrt entgehen und hebe mir all meine Vorfreude auf’s Schiffchen für die Heimreise auf. Das Meer zeigt sich zwar im Hafen relativ ruhig, aber der Himmel ist mit dunklen Wolken verhangen und so traue ich dem Frieden auf hoher See nicht. Umso mehr freue ich mich auf Simons Bilder und Berichte.

In der zwischen Zeit habe ich eine kleine Shoppingtour durch Husavík gemacht. Ein kleines nettes Städtchen mit Boutiquen und Souvenir Läden. So hatte ich kein schlechtes Gewissen Simon warten zu lassen, sondern konnte einfach mal bummeln. Ach wie schön… Als ich dann mit dem Rucksack vollgepackt mit Lebensmittel den Rückweg zum Campingplatz angetreten habe, konnte ich erfahren, wie freundlich die Einheimischen sind. Und so wurde ich von einem vorbei fahrenden Auto gefragt, ob sie mich ein Stück mitnehmen sollen. Aber da mein Ziel schon in greifbarer Nähe war, lehnte ich dankend ab.

Gestern hatte ich ein kleines Stimmungstief – nicht total überraschend, aber ich hatte nicht gedacht, dass das nach einer Woche schon der Fall ist. Aber es war alles nass, alles schmutzig und mit 8°C Außentemperatur alles anders, als ich mir einen Erholungsurlaub vorstelle. Aber zum Glück ist unser Campingplatz mit Waschmaschine ausgestattet und  jetzt nachdem alles wieder sauber und trocken ist, es heute deutlich wärmer ist und die Sonne zwischendurch auch mal gelacht hat, geht es mir wirklich wieder sehr viel besser. Juhu!

In den letzten Tagen haben wir atemberaubende Landschaften gesehen. Die Eindrücke sind kaum in Worte zu fassen. So Vulkangebiete mit den riesen großen Lavafeldern mal live zu sehen ist super spannend. Bevor wir mit der Abenteuerreise begonnen haben, habe ich immer gesagt: „Ich habe Angst vor der Durchquerung der Furten“. Nachdem wir aber bereits am ersten Tag der Hochlanddurchquerung unzählige Flüsse gekreuzt haben und ich gemerkt habe, dass Simon ein toller Fahrer ist und der Bremach ein tolles Auto, kann ich mich mittlerweile etwas entspannen. Jetzt hat sich das Blatt gewendet und ich glaube, lieber fahre ich noch durch weitere 100 Furten, als durch 5 weitere Lavafelder. Es gibt zwar Strecken, die wurden so gut präpariert, dass man kaum etwas vom Untergrund merkt, aber dann gibt es auch Lava-Pisten, wo man so durchgeschüttelt wird, dass man froh sein kann, dass noch nicht mehr kaputt gegangen ist.

Simon ist immer besorgt, ob es mir auch wirklich gut geht, und tut alles dafür, dass wir zusammen einen tollen Urlaub haben. Ich kann sagen, dass ich begeistert bin und weiß, dass jeder Touri auf der Ringstraße fahren kann, aber nur wenige die Strecken und Landschaften erleben können, die wir bereits gesehen haben.

Die bisherigen Tage, haben mir gezeigt, seine Anforderungen und Bedürfnisse so konkret wie möglich zu formulieren. Vorher habe ich immer gesagt, mein Campingplatz auf Island muss fließend warmes Wasser haben und eine richtige Toilette. Für isländische Verhältnisse keine Selbstverständlichkeit. Aber was bringen mir diese beiden Sachen, wenn die Einrichtung kein Strom hat und es dunkel ist? Und so bin ich dank Landmannalaugar um eine Campingerfahrung reicher. Aber all die Sachen werden völlig überbewertet – Campingurlaub ist eben doch etwas anderes als allinklusiv Urlaube. Und so hätte ich beim Kofferpacken doch noch mehr auf Simon hören sollen, auch wenn sein Zitat ist: „Meine Frau hat immer recht“, kann ich sagen „Mein Mann hat auch immer recht“.

Mit großer Spannung freue ich mich auf die nächsten Abenteuer hier auf Island. Die nächsten Tagesetappen werden definitiv kürzer, aber auf alle Fälle weiß ich, dass ich nicht nur die relativ langweilige Ringstraße fahren will. Wenn der Tag schon mit einem gemütlichen Frühstück draußen beginnt und es nicht nur regnet, weiß ich, dass es noch weiterhin eine tolle Zeit sein wird.